Das P4-Framework gliedert seine Organisations- und Managementstruktur der Produktentwicklung in drei Bereiche:
- Markt und Business (hier weiter ausgeführt)
- Organisation, Infrastruktur und Prozesse
- Technologie und Architektur
Markt und Business
Die Product-Owner-Rollen der verschiedenen Ebenen tragen die Verantwortung für die Produkte und deren Märkte. Dabei kommunizieren sie mit den Stakeholdern dieses Bereichs: Benutzer, Kunden und der (meist interne) Vertrieb.
Die Rolle des Product-Owners
Product, Product Backlog und Product Owner sind im P4-Framework generische Begriffe, d.h. sie existieren ausschließlich in spezifischen Ausprägungen. So hängen sowohl die generischen Artefakte „Product“, „Product Backlog“ als auch die generische Rolle „Product-Owner“ von der Art des jeweiligen Teams und der Ebene innerhalb der Organisation ab.
Der Product-Owner ist dafür verantwortlich, den Wert des Produktes zu maximieren, das aus der Arbeit des Working-Teams entsteht. Wie dies geschieht, kann je nach Organisation, Cluster oder Team und Einzelpersonen stark variieren. Der Product-Owner ist die einzige Person, die für das Management des Product-Backlogs verantwortlich ist. Das Management des Product-Backlogs umfasst:
- Die Product-Backlog-Einträge klar zu formulieren;
- Die Reihenfolge der Einträge im Product-Backlog so anzuordnen, dass Ziele und Missionen optimal erreicht werden können;
- Den Wert der Arbeit zu optimieren, die das Working-Team durchführt;
- Sicherzustellen, dass das Product-Backlog sichtbar, transparent und für alle klar ist und zeigt, woran das Team als nächstes arbeiten wird;
- Sicherzustellen, dass das Working-Team die Product-Backlog-Einträge im erforderlichen Maße versteht; und
- Die Ergebnisse des Working-Teams zu begutachten und abzunehmen.
Der Product-Owner kann die oben genannten Arbeiten selbst durchführen oder sie durch das Working-Team oder einzelne Mitglieder durchführen lassen. Der Product-Owner bleibt jedoch immer rechenschaftspflichtig (accountable).
Der Product-Owner ist eine einzelne Person, kein Komitee. Er kann zwar die Wünsche eines Komitees im Product-Backlog wiedergeben, aber diejenigen, die einen Eintrag des Product-Backlogs in seiner Priorität verändern möchten, müssen sich an den Product-Owner wenden. Damit der Product-Owner erfolgreich sein kann, muss die gesamte Organisation seine Entscheidungen respektieren. Die Entscheidungen des Product-Owners sind in Inhalt und Reihenfolge des Product-Backlogs sichtbar. Niemand anderer darf dem Working-Team Anforderungen oder Arbeit zuordnen.
Die Product-Owner im P4-Framework
Im P4-Framework wird die generische Rolle des Product-Owners auf allen drei Ebenen konkretisiert und erweitert: Wichtig dabei ist, dass die Product-Owner auf jeder Ebene sich untereinander innerhalb der jeweiligen PO-Gruppe abstimmen und dabei die Prioritäten für ihre Teams aus dem übergeordneten Backlog ableiten. (Mehr zu dem Überlappungsprinzip)
- der Team-Product-Owner (TPO) als PO für ein einzelnes Team. Alle TPOs des selben Clusters bilden die Team-Product-Owner-Gruppe (TPOG) dieses Clusters
- der Cluster-Product-Owner (CPO) als PO für einen Cluster aus mehreren Teams. Alle CPOs bilden die Cluster-Product-Owner-Gruppe (CPOG) der Organisation
- der Portfolio-Owner (PFO) als PO für die gesamte Organisation, bestehend aus mehreren Clustern.
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