Der Team-Product-Owner priorisiert das Team-Backlog und nimmt die Ergebnisse des Working-Teams ab. Im Team-Backlog können mehrere Produktentwicklungen oder Teile davon enthalten sein. (Eine allgemeine Beschreibung des Product-Owner-Rolle befindet sich hier …)
Je nach Art und Verantwortungsbereich des Teams (Team-Flavor) sind die Ergebnisse bzw. „Produkte“ der Teams sehr unterschiedlich. Daher können die Team-Product-Owner in P4 verschiedene Bezeichnungen haben:
Service-Owner
Service-Owner sind die fachlichen Leiter von Teams, die eine Expertise oder Kompetenz verantworten. Oft sind Mitglieder solcher Service-Teams zu speziell oder zu wenige, dass sie ständig in interdisziplinären Teams mitarbeiten könnten. Ein anderer Grund für ein Service-Team ist, das es eine spezielle Infrastruktur betreibt, z.B. ein Labor. Diese Teams sind häufig eine Art interner Dienstleiter innerhalb der Organisation (Service-Provider) und werden meist von anderen Teams aufgesucht oder zu ihnen eingeladen.
Der Service-Owner ist dafür verantwortlich, die Dienstleistungsaufträge seines Teams zu priorisieren. Im einfachsten Fall wendet er und sein Team ein Kanban-Board mit einem First-come-first-serve-Prinzip an (FIFO). Der Service-Owner kann aber auch das Dienstleistungsangebot seines Teams in Klassen einteilen, z.B. mittels unterschiedlichen Service-Level-Agreements zu unterschiedlichen Kosten.
Um einen optimalen Fluss der Systementwicklung zu erreichen, übernimmt der Service-Owner im einfachsten Fall die Prioritäten aus dem Portfolio-Backlog bzw. dem Cluster-Backlog. Zusätzlich stimmt er sich regelmäßig mit den anderen Team-Product-Ownern innerhalb der Team-Product-Owner-Gruppe (TPOG) ab.
Module-Owner
Bei der Entwicklung komplexer Systeme wird es häufig Subsysteme oder Module geben, um die Komplexität beherrschbarer zu machen (Module kapseln Komplexität) oder um mittels eines Plattform- bzw. Baukastenkonzepts die Wiederverwendung von Modulen und Komponenten zu ermöglichen.
Ein Modul-Owner ist daher der fachliche Manager, der dafür sorgt, dass die passenden Module für die Applikations- und Systementwicklung zur Verfügung stehen. Andererseits ist er dafür verantwortlich, dass die Module wiederverwendbar sind. Dabei kommt es im besonderen Maße auf stabile Schnittstellen für ein Plattform- bzw. Baukastensystem an.
Feature-Owner und Application-Owner
Feature-Owner sind die Team-Product-Owner von interdisziplinären Teams, die ein oder mehrere Funktionen (Features) einer Systemvarianten (=Applikationen) entwickeln und verantworten, sowie diese für Anwender zur Verfügung stellen. Der Feature-Owner ist dabei mit den anderen Feature-Ownern und dem Application-Owner für die Verbesserung des Kundennutzens des Produkts seines Application-Teams verantwortlich. Der Application-Owner stellt die direkte Schnittstelle zu den Anwendern der Applikation dar, um über Anforderungen und Änderungen der Applikation zu entscheiden.
Application-Owner sind die Team-Product-Owner der interdisziplinären Teams, die komplette Systemvarianten (=Applikationen) entwickeln und verantworten, sowie diese für Anwender zur Verfügung stellen. Der Application-Owner ist dabei für die Verbesserung des Kundennutzens des Produkts seines Application-Teams verantwortlich. Der Application-Owner stellt die direkte Schnittstelle zu den Anwendern der Applikation dar, um über Anforderungen und Änderungen der Applikation zu entscheiden. Je nach Organisation gibt es noch einen getrennten Liefer- und Betriebsbereich (Operations. Siehe p4-ops.com). Für manche Organisationen macht es Sinn, die Bereiche Entwicklung und Betrieb zusammenzulegen (DevOps), um Synergien durch direkteres und schnelleres Feedback zu erzielen.
Das Application-Team mit dem Application-Owner stellt den Auftraggeber der Modul- und Dienstleistungs-Teams dar. Applikation-Teams integrieren die von den Modul-Teams zur Verfügung gestellten Module mit Hilfe der Dienste der Service-Teams.
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