Planning-Poker

Planning Poker dient dem gruppenbasierten und relativen Schätzen von Größen, meist dem Aufwand oder der Komplexität von Backlog-Elementen in Entwicklungsprojekten. Genau so lässt sich aber auch der Wert (Business Value) von Features oder ganzen Produkten schätzen.

Warum gruppenbasiert?

  • Es vermeidet einseitige Sichtweisen durch den Blick aus vielen Blickrichtungen.
  • Es fördert die strukturierte Diskussion in der Gruppe. Auch stille Team-Mitglieder werden angeregt, ihre Meinung zu äußern.
  • Allen in der Gruppe wird klarer, um was es sich genau handelt (was gehört dazu, was nicht). Diese Erkenntnisse werden in Form von Akzeptanzkriterien, Randbedingungen und Umsetzungsideen notiert.

Bei der Schätzung in Gruppen gibt es allerdings das sogenannte „Ankerproblem“, wobei der Erste, der eine Zahl nennt, bei allen anderen eine unbewusste Anpassung ihrer ursprünglichen persönlichen Schätzung auslöst. Dies lässt sich durch eine vorherige geheime Festlegung der persönlichen Schätzung beseitigen. Genau hierfür gibt es die Planning-Poker-Karten.

Warum relativ?

Auch hier gibt es mehrere Gründe:

  • Menschen sind im vergleichenden Schätzen besser als im Schätzen von absoluten Größen
  • Realative Schätzungen werden durch den nachträglichen Vergleich tatsächlicher Werte kalibriert. Der tatsächlich benötigte Aufwand zur Realisierung eines Backlog-Elements mit 1 Punkt ist zu Beginn nicht bekannt, kann aber nachträglich ermittelt werden. Da meist nicht einzelne Werte, sondern Summen von Werten interessant sind, gleichen sich außerdem Fehler aus.

Wie funktioniert Planning Poker?

Es gibt eine einfache und klare Gebrauchsanweisung für Planning Poker. Halten Sie sich am besten anfangs strikt daran und verändern ggf. erst dann Dinge, wenn Sie das System wirklich verstanden haben.

Die Vorgehensweise sieht dabei folgendermaßen aus:

  1. Jedes Team-Mitglied bekommt einen Kartensatz.
  2. Der Product-Owner erklärt das Backlog-Element und es wird kurz diskutiert.
  3. Jedes Team-Mitglied wählt eine Karte, die seiner Schätzung entspricht.
  4. Die Karten werden gleichzeitig umgedreht, so dass sie von allen gesehen werden.
  5. Die unterschiedlichen Schätzungen werden diskutiert, insbesondere die Team-Mitglieder mit der niedrigsten und höchsten Schätzung sollten erläutern, warum sie diese Werte gewählt haben.
  6. Die Schätzrunden werden wiederholt, bis diese konvergieren. Das Ergebnis ist ein einziger Wert (kein Bereich)

Referenz

Planning-Poker benötigt mindesten eine Referenz, um vergleichend Schätzen zu können. Es muss also vor der ersten Schätzung festgelegt werden, was einer 1 entspricht. Bei Aufwandsschätzungen verwenden viele Teams als erste Referenz die Definition das 1 Punkt einem Aufwand von einem halben Personentag entspricht (1SP = 1/2PD)

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